Kirche

Baugeschichte

Von der karolingischen Kirche, für die im Westen zwei runde Türme und ein Westwerk angenommen werden, sind nur Reste der Fundamente erhalten. Im 11. Jahrhundert wurde der Bau erneuert und im Westen mit zwei Rundtürmen versehen, von denen einer als Kern des heutigen Nordturmes erhalten ist. Ein weiterer Umbau der Kirche erfolgte vermutlich nach 1157, als das Kloster wieder von Benediktinern besiedelt wurde.

Wohl noch im 12. Jahrhundert wurde eine neue Kirche in Form einer dreischiffigen Basilika mit zwei Westtürmen und einer Vorhalle erbaut. Nach dem verheerenden Brand im Jahre 1236 wurden unter Abt Albert I. (1242-72) das Gotteshaus und die Abteigebäude wieder aufgebaut. Am Dienstag nach Pfingsten des Jahres 1264 konnte der Bischof von Regensburg die neuerstandenen Gebäude weihen. Der Pfingstdienstag wird seitdem als Kirchweihfest begangen. Im 13. und 14. Jahrhundert wurden einige Kapellen an die Klosterkirche angebaut.

Unter Abt Petrus II. Vältl (1446-59) begann man 1451 mit dem gotischen Umbau der Abteikirche. Unter Abt Oswald I. Mayr (1496-1515) wurde die Klosterkirche mit 20 Altären ausgestattet. Abt Johannes III. Nablas schaffte 1602 eine Orgel an, Abt Maurus Lauter versetzte 1646 den Hochaltar in die Mitte des Chores. Unter den Äbten Roman I. Scheffler und Benedikt I. Ferg wurden ab 1681 die Türme neu gebaut.

Abt Roman II. Märkl begann 1712 mit der barocken Erneuerung der Kirche.
Der Hochalter ist ein Werk des Straubingers Jakob Schöpf, das Alterbild malte Cosmas Damian Asam (Quittung von Asam über 500 Gulden  vom 30. September 1715 in der Bibliothek).
Am 16. Juli 1720 legte Abt Roman den Grundstein zum Umbau des Langhauses.
Die Stuckarbeiten übernahm Franz Josef Holzinger (für 2550 Gulden).

Unsere Barockkirche zeichnet sich besonders aus durch die plastischen Stuckdekorationen und die ausgefallenen Deckenfresken des Hauptraumes und das Presbyteriumsfresko, das den Großteil der Decke ausfüllt.
In der Kirche finden auch Konzerte auf der Sandtner-Orgel statt.

Deckenfresken

Ausstattung

Hochaltar: Jakob Schöpf (1712/13), Fassung Anton März (Straubing), Sebastian Nickl (Plattling)
    Altargemälde: Vertreibung der gefallenen Engel durch den Erzengel Michaels. Cosmas Damian Asam (1715)
    Figuren: Kaiser Karl der Große (links), Benedikt von Nursia (rechts), vermutlich von Franz Mozart (1714)

Seitenaltäre: Stuckmarmor von Franz Josef Holzinger

Orgel: 1604 erbaut, 1727 durch Neubau von Conrad Brandenstein ersetzt (Prospekt erhalten)
   1989 neues Orgelwerk von Hubert Sandtner (Dillingen)

Glocken: Beitrag von P. Alfons M. Zimmermann in AJM

Literatur

P. Wilhelm Fink OSB, Die Mettener Stiftskirche: ihre Geschichte und ihre Kunst, Deggendorf 1920
P. Michael Kaufmann OSB, Säkularisation, Desolation und Restauration in der Benediktinerabtei Metten (1803-1840), Metten 1993