Kurzer geschichtlicher Überblick
Die Benediktinerabtei St. Michael in Metten wurde um 766 durch
das Vermächtnis des seligen Priesters Gamelbert von Michaelsbuch
und dessen Erben, den seligen Utto, als Sippenkloster gegründet
und wahrscheinlich von der Reichenau besiedelt. 792
verlieh Karl der Große Königsschutz und Immunität; die
Überlieferung stilisierte ihn zum Gründer. Kaiser Ludwig der Fromme bestätigte 837 die Rechte und
sein Sohn, König Ludwig der Deutsche garantierte 850 freie
Abtwahl. Aufgabe des Klosters war Rodung und Kolonisation im
Bayerischen Wald und in der Ostmark. Durch die Ungarneinfälle
und die Säkularisation Herzog Arnulfs im 10. Jh. erlosch das
Kloster und wurde durch ein weltliches Kanonikerstift ersetzt.
1157 siedelte der Babenberger Herzog Heinrich Jasomirgott als
Eigenklosterherr Mönche Hirsauer Observanz in Metten an. 1236
wurde die gesamte Anlage durch Brand zerstört. Die
wiederaufgebaute Kirche wurde 1264 geweiht. 1246 ging die Vogtei
an die Wittelsbacher über, die Metten zum landständischen
Kloster machten; Bemühungen um Reichsunmittelbarkeit und
Exemption blieben erfolglos. Im Spätmittelalter wurde Metten von
der Melker und der Kastler Reform erfaßt. Damals bestand auch
eine bedeutende Schreib- und Malschule. Abt Johannes Nablas
(1595-1628) konsolidierte das Kloster nach dem Niedergang in der
Reformationszeit. Nach der Krisenzeit des 30jährigen Krieges
wurde Metten besonders durch Abt Roman Märkl (1706-29) barock
umgestaltet (Kirche, Bibliothek, Festsaal).
In der zweiten Hälfte des 18. Jh. gab es ein reges
wissenschaftliches Leben im Kloster. Am 21. März 1803 wurde Abt
Cölestin Stöckl (1791-1803/07) und den Konventualen im Zuge der
Säkularisation die Aufhebung des Klosters verkündet. Der Besitz
wurde versteigert oder verpachtet.1830 errichtete König Ludwig
I. mit Hilfe Johann v. Pronaths Metten als erste
Benediktinerabtei in Bayern wieder und betraute das Kloster mit
Seelsorge, Erziehung und Wissenschaft. (1837 Eröffnung von
Seminar und Schule). Mettener Mönche wirkten am Wiederaufbau des
Benediktinerordens in Bayern entscheidend mit. Der Mönch Bonifaz Wimmer gründete 1846 die erste
Benediktinerabtei in den USA. Bei der Erneuerung der bayerischen
Benediktinerkongregation 1858 wurde Metten Mitglied. In den
Äbten Gregor Scherr (1856-77 Erzbischof von München-Freising),
Leo Mergel (1905-32 Bischof von Eichstätt) und Augustinus Mayer
(1972 Kurienerzbischof, 1985 Kardinal) gingen aus Metten drei
Bischöfe hervor.