Chronik Alt und Jung Metten: September - Dezember 1997

Die Sommerferien konnten wir heuer wirklich in vollen Zügen genießen, da Petrus sein Einsehen mit uns hatte und uns herrlichstes Wetter beschert hat. So war es nicht verwunderlich, dass viele nicht gen Süden zogen, sondern ihre Urlaubstage daheim verbrachten, um im Freibad oder an einem Badesee im kühlen Nass Erfrischung zu suchen. In der politischen Diskussion stand in den großen Ferien (immer noch) die Auseinandersetzung um die Steuer- und Rentenreform, wobei aber unsere Politiker wieder keine Lösung fanden. Gegen Ende der Ferien wurde die Welt dann aufgeschreckt von den Todesnachrichten zweier berühmter Frauen. Prinzessin Diana starb in Paris bei einem tragischen Verkehrsunfall. Wenige Tage später verstarb in Kalkutta Mutter Teresa, Engel der Armen und Friedensnobelpreisträgerin. Gerade Mutter Teresa hat durch ihren unermüdlichen Einsatz für die Notleidenden gezeigt, das Nächstenliebe mehr ist als eine bloße Floskel.

 

15. September: Mit der ersten Lehrerkonferenz beginnt das neue Schuljahr. Als neues Mitglied des Lehrerkollegiums kann P. Rupert als Kunsterzieher Herrn Buley begrüßen.Die Statistik zeigt, dass derzeit 454 Schüler und Schülerinnen unser Gymnasium besuchen. 194 Mädchen stehen 260 Buben gegenüber, davon sind 408 katholisch, im Internat leben 103 Schüler/innen.

16. September: Endlich wieder Schule! 454 Schüler reisen (oder reisten bereits am Vortag) von nah und fern nach Metten, um sich nach 6 Wochen Verschnaufpause wieder dem Schulstress zu widmen. Nach der Bekanntgabe des Stundenplans und dem Anfangsgottesdienst in der Stiftskirche endete der erste Schultag.

22. September: Ab heute sind drei Praktikanten an unserer Anstalt tätig, die den tristen Vorlesungen an der Uni durch den praktischen Unterricht bei uns Abhilfe schaffen wollen. Mit Ausnahme von Frl. Wölfl in Deutsch und Geschichte finden sich auch wieder zwei Altmettener in den vertrauten Klostermauern ein: David Jonies (Abs.95), der H. Auer in Musik auf die Hände schaut, und Nadja Staudinger (Abs.96), die in Französisch und Englisch bei unseren Paukern wertvollen Anschauungsunterricht genießt.

3. Oktober: Sieben Jahre ist sie nun schon her, die deutsche Einigung. Erinnert man sich noch an die bewegenden Bilder von jubelnden Menschenmassen vor dem Brandenburger Tor und an die ersten Trabbis, die im Westen freudig aufgenommen wurden, so ist davon nicht mehr viel übrig geblieben. Jedoch verschafft dieser Feiertag unseren Schülern ein langes Wochende und somit die Möglichkeit, - wenn auch nur kurz - dem Schulalltag den Rücken zu kehren.

6.-10.Oktober: Meditation, Besinnung und Freude miteinander. Unter diesen Vorsätzen machen sich die "Discipuli" der 11.Klassen auch 1997 auf in die Gefilde des Prämonstratenserklosters zu Windberg. Dieses Jahr müssen die Schüler aber erstmals auf die gemütliche Begleitung ihrer Religionslehrer verzichten. Ersatz erhalten sie durch ein Betreuungsteam junger Pädagogen und P. Markus, der seit Jahren für ein gutes Gelingen dieser Tage sorgt.

12. Oktober: In der übervollen Stiftskirche gaben der Bariton Thomas Gropper, Gisela Weinberger (Sopran), Thomas Fleischmann (Tenor) und der Bamberger Domorganist Markus Willinger (Abs. `86) zusammen mit dem Kammerorchester und dem Schulchor des St.-Michaels-Gymnasium ein Kirchenkonzert. Es kamen Werke von Durante, Mendelssohn-Bartholdy, Brahms und Schubert zur Aufführung.

14.-16. Oktober: Beim Elternabend der 5. Klassen haben die Eltern der "Neuen" Gelegenheit, sich über den Leistungsstand ihrer Kinder zu informieren, soweit bereits Schulaufgabe bzw. Ex geschrieben worden sind. Gar mancher Fünftklässler musste aber bereits einsehen, dass am Gymnasium die Anforderungen höher sind, als in der Grundschule und dass der Lerneifer gesteigert werden muss.

24. Oktober - 2. November: "Allerheiligen". Viele denken bei diesem Begriff nur noch an Ferien, obwohl das Gedächtnis an die Verstorbenen im Vordergrund stehen sollte. Wir haben aber trotzdem eine Woche Zeit, um uns zu erholen und Kraft für die nächsten Wochen zu tanken. Außerdem steht das bayerische Derby vor der Tür, wobei die Bayern den Löwen einen Punkt gegen den Abstieg schenkten (bzw. umgekehrt).

5. November: Heute zeigen der Mettener Chor und das Kammerorchester auswärts ihr Können. Nach Pilzen in der Tschechischen Republik geht dieses Mal die Fahrt. Werke von Durante, Schubert, Messian und anderen wurden aufgeführt. Als Solistin trat Felizitas Rodach (Abs. 97) an der Orgel auf. Neben der langen Fahrt und einigen Strapazen hatten die Musiker einen Vorteil, um den sie von anderen Schülern beneidet wurden: Sie mussten am nächsten Tag wegen der späten Heimkehr erst eineinhalb Stunden nach Schulbeginn zum Unterricht erscheinen. Pech für die anderen!

16. November: Für die guten Schüler birgt er keinerlei Gefahren, für die schlechten um so mehr. Der Elternsprechtag findet heute statt, der erste und vorletzte im laufenden Schuljahr. Besorgnis macht sich bei den Müttern breit, die Gänge sind überfüllt mit sich die Haare raufenden und vor Enttäuschung jaulenden Vätern und Schülern, die sich ihre Zensuren etwas besser vorgestellt hatten. Aber noch bleibt viel Zeit, um das Klassenziel zu sichern und sich in Sachen Noten zu verbessern.

20. November: Die Schule hat wieder einen Sinn! Der vielgeliebte und allseits bekannte Schulpokal lockt wieder Unmengen von Schülern und Lehrkräften in die Sporthalle des Klosters. Trotz der Hilfe einiger Altmettener unterliegen die Lehrer, die auf viele wertvolle Spieler verzichten müssen, im Finale den Filigrantechnikern der 12. Klasse mit 4:1 Toren.

26. November: Wie jedes Jahr haben auch heuer wieder junge "Talente" die Möglichkeit, im Musiksaal ihr Können den Eltern und Lehrern in Form eines Hauskonzertes zu beweisen. Vor allem Pianisten und Bläser traten auf. Und alle wurden mit großem Applaus bedacht.

6. Dezember: "Drauß‘ vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!", verkündet der Nikolaus auch heuer wieder, als er mit dem Kramperl die Mettener Schüler und ihre Lehrkörper im Kinosaal überrascht. Einige Lehrer müssen sich für ihre "bösartigen" Handlungen im letzten Jahr verantworten und werden dafür auch noch beschenkt. Verkehrte Welt nach Theodor Storm!?!

Die Chronik fiel in diesem Halbjahr etwas dürftig aus, was aber nicht den Chronisten angelastet werden darf. Mangels Masse – es war einfach nicht viel los – mussten wir uns diesmal gewaltig anstrengen, um überhaupt einige Zeilen füllen zu können. Aber: beim nächsten Mal schaut es bestimmt wieder besser aus und wir können dann hoffentlich aus den Vollen schöpfen!

Unseren treuen Lesern wünschen wir eine besinnliche Adventszeit, ein frohes und gnadenreiches Weihnachtsfest und Gottes Segen im neuen Jahr.

 

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