Chronik Alt und Jung Metten

 Chronik AJM: August – Dezember 2003

Mir kommt es vor, als wären seit der letzten Anfertigung der Chronik für das Sommerheft erst wenige Tage vergangen. In Wirklichkeit ist es fast ein halbes Jahr. So schnell vergeht die Zeit! Im letzten Heft habe ich Abschied genommen von meinen Chronistenhelfern, die Metten verlassen haben und inzwischen studieren. Da mein letzter Mitarbeiter z.Z. die 13. Klasse besucht und viel lernen muss, stehe ich z.Z. alleine da. Ich hoffe aber, bis zur nächsten Ausgabe wieder junge und hoffnungsvolle Nachwuchsautoren gefunden zu haben.

Während der Sommerferien – heuer hatten wir ja einen Bilderbuchsommer- war in den Schul- und Internatsmauern einiges los. Waren in den vergangenen Jahren Schule und Internat vollkommen leer, so wimmelte es heuer nur so von jungen Leuten. Unsere Schule beherbergte für drei Wochen die „Multinationale Akademie“, bei der  besonders begabte Schülerinnen und Schüler aus Deutschland, Tschechien, Polen, Slowakei und Ungarn sich mit verschiedenen Projekten beschäftigten. Im vergangenen Jahr nahm auch ein Schüler unserer Schule an dieser Akademie teil. Für uns normal Begabte begann nach sechs Wochen Ferien das Schuljahr am

8. September mit der obligatorischen Lehrerkonferenz um 10 Uhr. Unser Schulleiter, OStD Walter Matl, konnte dabei als neue Lehrkräfte Fr. Joachim Zierer für das Fach Katholische Religion und Herrn Pfarrer Kellner für das Fach Evangelische Religion begrüßen. Zum neuen Schuljahr haben wir einen neuen Höchststand erreicht, was die Schülerzahl betrifft. So besuchen heuer insgesamt 471 SchülerInnen unser Gymnasium. Dabei fällt auf, dass die Mädchen mit 213 gegen 258 Buben zwar noch in der Minderheit sind, aber doch gewaltig aufholen. 422 Schüler nehmen am Katholischen Religionsunterricht teil, 49 SchülerInnen sind evangelisch. Im Internat (Buben und Mädchen insgesamt) sind 91 Schüler. Als letzte Zahl: Die Griechen sind im Vormarsch! 118 Griechen stehen 104 Franzosen gegenüber. Und dies in einer Zeit, in der den sogenannten Alten Sprachen der Wind heftig ins Gesicht bläst.

 9. September: Nach dem ersten Klingelzeichen um 5 vor 8 Uhr erfahren die Schüler ihren Stundenplan und die ersten Instruktionen für das neue Schuljahr. Anschließend gehen alle in die Kirche zum Anfangsgottesdienst, den Pater Erhart zelebriert. Um Punkt 12 Uhr schließlich haben alle den ersten Schultag überstanden, allen voran die Jüngsten unter uns, die 59 SchülerInnen aus den 5. Klassen, die wir ganz besonders willkommen heißen und denen wir für ihren weiteren Schulweg bei uns alles Gute wünschen.

13. September: Während der Großteil unserer Schüler bereits seit einigen Tagen Schulluft schnuppert, haben die Kollegiaten aus K 13 noch einige zusätzliche Tage frei. Zusammen mit Frau und Herrn Ströbl sowie Frater Bernhard weilt z.Z. die Abiturklasse im Rahmen der Abiturfahrt auf Sizilien. Die Schule beginnt für sie erst am kommenden Montag.

 17./18. September: Gut eine Woche ist das Schuljahr 2003/04 erst alt und schon die ersten Prüfungen an. Im landesweiten Deutschtest der 8. Klassen und Mathetest der 9. Klassen soll das Wissen der Schüler getestet werden. Während in Deutsch die Ergebnisse durchaus zufriedenstellend sind, fallen die Mathetests erschreckend schlecht aus. Der Chronist hat jedoch erfahren, dass dies auch an anderen Schulen der Fall ist. Vielleicht sollte man sich mal an anderer Stelle überlegen, ob es viel Sinn macht, unmittelbar nach den großen Ferien die Schüler mit einem Test zu überrollen, sozusagen kalt zu erwischen!

23. September: Wandertag!  Zwar kein goldener Herbsttag, aber immerhin regnet es nicht in Strömen. Ganze Heerscharen von Schülern machen sich auf, um die Umgebung von Metten zu erwandern. Beliebte Ziele sind dabei die Orte Egg und Innenstetten, die förmlich von Schülermassen überrollt werden.

3./4./5. Oktober:  Der Tag der deutschen Einheit liegt heuer so günstig, dass er uns ein wirklich langes Wochenende zu Luftschnappen bietet. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass kaum ein jüngerer Schüler (inklusive 13. Klasse) noch weiß, wann den vor der Wiedervereinigung der „Tag der deutschen Einheit“ begangen wurde und warum gerade an diesem Tag (17. Juni)!

12. Oktober: Sportlich gesehen ist dieses Wochenende kaum noch zu überbieten. Wieso? Immerhin haben Rudi Völlers Balltreter es geschafft, trotz magerer Spielkultur die Fahrkarten für die Europameisterschaft in Portugal zu buchen. Wenn man ehrlich ist: die anderen spielen schon besser und in jedem Fall schöner – allen voran die Fußballästheten aus Frankreich!

Da lobe ich mir unsere Damen! Sie werden in einem packenden Endspiel in Amerika Weltmeister gegen die Damen aus Schweden! Zwar verdienen unsere Weltmeisterinnen nur einen Bruchteil von dem, was die Männer einschieben, aber sie spielen erfolgreichen und z.T. sogar schöner als die sog. „Herren der Schöpfung“.

Die Ehre der Männerwelt rettete heute ein anderer: Schumi wird zum 6. Mal (!) Weltmeister in der Formel eins und rückt damit gewissermaßen in den Olymp für Rennfahrer auf. Es ist schon erstaunlich, was Schumacher und Ferrari in diesem Jahr geschafft haben. Da blieb den deutschen Formel–1–Rennställen von Mercedes und BMW bloß ein neidvolles Hinterherfahren.

14. Oktober: Dass unsere Jüngsten Fußball spielen können, bewiesen sie in diesen Tagen. Beim Schulpokal der Unterstufe konnte die 8. Klasse (sie zählt eigentlich zur Mittelstufe) unangefochten sich durchsetzen. Allerdings muss man sagen, dass der körperliche Unterschied zwischen 6. und 8. Klasse schon eklatant war, so dass die Kleinen von Vorneherein ziemlich chancenlos waren.

16. Oktober: Für die Eltern der Schüler unserer 5. Klassen findet heute Abend in den Konferenzräumen unter dem Festsaal (dem ehemaligen „Bunker“) ein Informationsabend statt, bei dem sie die Möglichkeiten haben, die Lehrer ihrer Kinder kennen zu lernen.

25. Oktober – 2. November: Allerheiligenferien! Die ersten Exen und Schulaufgaben liegen hinter uns, wobei die Ergebnisse wie immer durchwachsen sind. Für Schüler wie Lehrer gilt es jetzt Luft zu holen und Kraft zu tanken für die Zeit bis Weihnachten, die erfahrungsgemäß immer die schwierigste des Schuljahres ist.

6. November: Die Regierungserklärung des bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber schlägt allerorten hohe Wellen. Auch bei uns sorgt sie natürlich für Gesprächsstoff, da gerade in der Bildungspolitik Neuerungen eintreten werden, welche die Schullandschaft grundlegend verändern werden. So sollen die Kinder früher eingeschult werden und – was uns unmittelbar betrifft- das Gymnasium auf acht Jahre verkürzt werden! Gewissermaßen im Schnellschuss hat Stoiber die Ausbildungszeit reduziert. Der Verdacht bleibt, dass dabei einiges übersehen worden ist und recht unüberlegt durchgeführt wird. Es ist an dieser Stelle aber nicht der Platz, um über die Fehlplanungen der bayerischen Regierung und insbesondere der Kultusministerin zu debattieren. Nur soviel steht m.E. fest: die Probleme werden eher größer werden und die Leidtragenden dieser sogenannten „Reform“ werden die Schulkinder der Zukunft sein!

18. November: Dass unsere Lehrer auch am Nachmittag arbeiten, beweist nicht nur der heutige „pädagogische Tag“ für das Lehrerkollegium. Auch wenn die Kolleginnen und Kollegen nicht jeden Nachmittag im Schulgebäude sind, arbeiten sie am Nachmittag zu Hause für die Schule. Heute standen pädagogische und didaktische Probleme auf dem Plan, die in Arbeitsgruppen (auf „Dummdeutsch“: Workshops“) debattiert wurden.

20. November: Beim inzwischen Tradition gewordenen Hauskonzert zeigen unsere musikalisch interessierten Schüler ihr Können. Zahlreiche Eltern, Lehrer und die Schulleitung können sich heute Abend ein Bild machen vom musikalischen Leistungsstand der Schüler.

28. November: Am ersten allgemeinen Elternsprechtag drängen sich die Eltern in den Gängen der Schule, um bei den einzelnen Fachlehrern Erkundigungen über die Tochter und den Sohn einzuholen. Zum Trost für alle leidgeplagten Mütter und Väter: das Schuljahr dauert noch lange, so dass „Fehlergebnisse“, d.h. schlechte Noten in Exen oder Schulaufgaben, durchaus noch korrigiert werden können.

28. – 30. November:  Zusammen mit unserem Musiklehrer, Herrn Tausch, verbringen die Chorsänger ein Chorwochenende, um sich auf die kommenden Aufführungen vorzubereiten, wobei v.a. das Weihnachtssingen im Vordergrund steht.

29. November: In der Stiftskirche findet heute abend ein Konzert statt unter dem Motto: „Sinfonische Raritäten aus dem Kloster Metten“. Die Leitung hat der Altmettener Dr. Georg Brunner (abs. 1979).

Damit sei die Chronik für diesmal geschlossen. Sie ist ein bisschen kürzer ausgefallen, da die große Politik fast gänzlich ausgespart wurde. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern von AJM eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und Gottes Segen für das neue Jahr.

                                                                                                       Der Chronist th