Die meisten Benediktinerklöster in Bayern gehören der Bayerischen Benediktinerkongregation an.
Daneben finden sich auch Klöster der Kongregation von St. Ottilien in Bayern.
Die Bayerische Benediktinerkongregation
Geschichte:
Die Bayerische Benediktinerkongregation wurde am 26. 8. 1684 vom seligen Papst Innozenz XI. (1676-1689; seliggesprochen 7. 10. 1956) durch das Breve "Circumspecta" unter dem Titel der heiligen Schutzengel gegründet. Zu ihr gehörten bis zur Säkularisation im Jahr 1803 folgende Abteien: Andechs, Attel, Benediktbeuern, Ensdorf, Frauenzell, Mallersdorf, Michelfeld, Oberaltaich, Prüfening, St. Emmeram in Regensburg, Reichenbach, Rott, Scheyern, Tegernsee, Thierhaupten, Weihenstephan, Weissenohe, Weltenburg und Wessobrunn. Im Jahr 1802 lebten in diesen 19 Klöstern 492 Mönche. Davon waren 433 Priester, 14 Brüder und 45 Kleriker.
Am 5. 2. 1858 wurde sie von Papst Pius IX. aus den nach der Säkularisation durch König Ludwig I. von Bayern wiederhergestellten Klöstern Metten, St. Bonifaz mit Andechs und Weltenburg wiedererrichtet. Die übrigen Klöster kamen teils durch späteren Anschluß teils bei ihrer Wiedererrichtung dazu; Scheyern 1861, Schäftlarn 1866, St. Stephan und Ottobeuren 1893, Ettal 1900, Plankstetten 1904, Niederaltaich 1918, Rohr 1984.
Das Wappen unserer Kongregation setzt sich aus zwei Teilen zusammen. In dankbarer Erinnerung an ihre Gründer, Papst Innozenz XI. und Kurfürst Max Emmanuel, zeigt, die rechte Hälfte das Wappen des Papstes, der aus der Familie der Odescalchi stammte und die linke die Bayerischen Rauten.
Die Klöster:
Abtei zum heiligen Erzengel Michael in Metten (Niederbayern)
Diözese Regensburg
Gegründet um 766 unter Herzog Tassilo von den seligen Gamelbert und Utto; von Kaiser Karl dem Großen gefördert; am 21. 3. 1803 aufgehoben; am 1. 6. 1830 auf Veranlassung von Johannes v. Pronath durch König Ludwig I. von Bayern als Priorat wiedererrichtet und am 5. 6. 1840 zur Abtei erhoben.
Abtei zum heiligen Stephan in Augsburg
Diözese Augsburg
969 als Kanonissenstift vom hl. Bischof Ulrich gegründet; 1803 säkularisiert; am 16. 12. 1834 von König Ludwig I. von Bayern als Benediktinerabtei errichtet.
Abtei Maria Himmelfahrt und zum Heiligen Kreuz in Scheyern (Oberbayern)
Erzdiözese München und Freising
Um 1077 mit Hilfe der Gräfin Haziga von Scheyern in Bayrischzell gegründet; vor 1087 von dort nach Fischbachau und 1104 auf den Petersberg bei Dachau, schließlich um 1119 nach Scheyern verlegt; am 21. 3. 1803 aufgehoben; am 20. 9. 1838 von König Ludwig I. von Bayern als Propstei wiedererrichtet und am 18. 3. 1842 zur Abtei erhoben.
Abtei zum heiligen Georg in Weltenburg (Niederbayern)
Diözese Regensburg
Um 600 durch die Kolumbanschüler Eustasius und Agilus unter dem Einfluß der Langobardenkönigin Theodolinde gegründet; am 21. 3. 1803 aufgehoben; am 1. 6. 1842 durch König Ludwig I. von Bayern als Priorat wiedererrichtet und am 25. 8. 1913 von König Ludwig III. zur Abtei erhoben.
Abtei zum heiligen Bonifatius in München
Erzdiözese München und Freising
mit dem Priorat zu den heiligen Nikolaus und Elisabeth in Andechs (Oberbayern)
Diözese Augsburg
St. Bonifaz am 4. 11. 1850 durch König Ludwig I. von Bayern gegründet. Andechs am 17. 3. 1455 von Herzog Albrecht III. von Bayern gegründet; am 1. 4. 1803 aufgehoben; 1846 von König Ludwig I. von Bayern erworben und 1850 wiedererrichtet und St. Bonifaz angegliedert.
Abtei zu den heiligen Dionysius und Juliana in Schäftlarn (Oberbayern)
Erzdiözese München und Freising
762 gegründet; im 10. Jahrhundert erloschen; 1140 von Bischof Otto von Freising dem Prämonstratenserorden übertragen; am 1. 4. 1803 aufgehoben; am 17. 5. 1866 von König Ludwig I. von Bayern als Benediktinerkloster wiedererrichtet und am 17. 4. 1910 durch Prinzregent Luitpold zur Abtei erhoben.
Abtei zu den heiligsten Herzen Jesu und Mariä in Ettal (Oberbayern)
Erzdiözese München und Freising
Am 28. 4. 1330 von Kaiser Ludwig IV., Herzog von Bayern, gegründet; am 21. 3. 1803 aufgehoben; am 6. 8. 1900 von der Abtei Scheyern, unter Mithilfe von Theodor Freiherrn von Cramer-Klett, wiederbesiedelt und am 21. 7. 1907 von Prinzregent Luitpold zur Abtei erhoben.
Benediktinerkloster in Wechselburg (Sachsen)
Diözese Dresden-Meißen
Im Jahre 1168 als Augustiner-Chorherrenstift von Graf Dedo von Groitzsch und
seiner Gemahlin Mechthild gegründet, wurde die Stiftung 1278 dem Deutschen
Ritterorden übertragen und in der Reformationszeit 1543 säkularisiert. Als
Kloster von der Abtei Ettal am 28. 8. 1993 wiedergegründet.
Weihetitel der Basilika: Zum heiligen siegreichen Kreuz, zu Ehrer der seligsten
Jungfrau und Gottesmutter Maria und des heiligen Apostels Johannes.
Abtei zu den beiden Jungfräulichen in Plankstetten (Oberpfalz)
Diözese Eichstätt
1129 von Graf Ernst von Creglingen (genannt von Hirschberg) und seinen Brüdern Hartwig und Gebhard II., Bischof von Eichstätt, gegründet; am 9. 8. 1806 aufgehoben; am 3. 1. 1904 von der Abtei Scheyern, unter Mithilfe von Theodor Freiherrr von Cramer-Klett und Pfarrer Peter Meyer von Plankstetten, wiederbesiedelt und am 7. 5. 1917 von König Ludwig III. zur Abtei erhoben.
Abtei zu den heiligen Alexander und Theodor in Ottobeuren (Schwaben)
Diözese Augsburg
764 gegründet und seitdem ununterbrochen von Mönchen bewohnt; am 1. 12. 1802 als Reichsstift aufgehoben; am 16. 12. 1834 von König Ludwig I. von Bayern wiedererrichtet und als Priorat mit der Abtei St. Stephan in Augsburg verbunden; unter Mithilfe von Theodor Freiherrn von Cramer-Klett am 2. 7. 1918 durch Papst Benedikt XV. zur Abtei erhoben und am 14. 9. 1919 vom Freistaat Bayern als selbständiges Kloster anerkannt.
Abtei zum heiligen Mauritius und seinen Gefährten in Niederaltaich (Niederbayern)
Diözese Passau
731 (741) von Herzog Odilo gegründet; am 21. 3. 1803 aufgehoben, am 24. 9. 1918 von der Abtei Metten mit Genehmigung König Ludwigs III. und mit Hilfe des Vermächtnisses von Professor Franz Xaver Knabenbauer (+1908) wiedererrichtet und am 10. 12. 1918 durch Papst Benedikt XV. als Abtei wiederhergestellt. - Mit der Abtei ist das Priorat vom heiligsten Herzen Jesu in Innsbruck vereinigt, das von Pater Edmund Hager (+1906) in Martinsbühel gegründet, 1958 endgültig nach Niederaltaichübertragen wurde. Seit 1958 besteht eine eigene Dekanie der Mönche des byzantinischen Ritus. Patron der byzantinischen abteikirche und 2. Patron der Abtei ist der hl. Nikolaus von Myra.
Abtei zum heiligen Wenzel zu Braunau (Böhmen) in Rohr (Niederbayern)
Diözese Regensburg
Der Konvent von Braunau in Rohr führt seine ununterbrochene Geschichte zurück auf dei Gründung des ersten Benediktinerklosters Böhmens 993 zu Brevnov durch den hl. Bischof Adalbert von Prag. Als 1420 das Erzkloster Brevnov von den Hussiten zerstört wurde, übertrug man den Sitz der Abtei in die in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründete Propstei Braunau. 1939 wurden die beiden Klöster getrennt und zu selbständigen Abteien erklärt. Seit 1946 leben und wirken die aus Braunau vertriebenen Mönche in Rohr in Niederbayern.
Die Benediktinerkongregation von St. Ottilien